Antirassismus-Vortrag in Esens

Pressemitteilung Esens, Harlingerland, 02. April 2025

Im Gemeindehaus der ev. Kirche in Esens fand im Rahmen der Anti-Rassismus-Wochen ein Vortrag zur zivilen Seenotrettung statt. Eingeladen hatten dazu der AWO Kreisverband Wittmund e. V., AWO International e. V., Bürgerforum gegen Rechtsextremismus Esens, Diakonie Harlingerland, VHS Wittmund sowie Flüchtlingshilfeverein „Fremde brauchen Freunde“ Esens.
Die Veranstaltung zog zahlreiche Interessierte an und bot eine Plattform für den Austausch über die Herausforderungen und die Notwendigkeit der Seenotrettung im Mittelmeer.
Leonore Determann (AWO Kreisverband) und Hilke Einnolf (Diakonie Harlingerland) hießen die Anwesenden willkommen und betonten die Wichtigkeit des Themas. „Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und Sicherheit. Es ist unsere Pflicht, uns für die Rettung von Menschen in Not einzusetzen und die Öffentlichkeit darüber zu informieren“, so Determann. Folgende Gäste konnten begrüßt werden: 1. Kreisrat Herr Uwe Cassens Landkreis Wittmund. Superintendentin Frau Eva Hadem Kirchenkreis Harlingerland, Bgmstr. Helfried Goetz Friedeburg, Hilko Eilers Wittmund, Ute Obertrifter (Bürgerforum Esens) und Uwe Schuster Esens. 
Referentin Janna Sauerteig von SOS Humanity schilderte in einem Vortrag ihre Erfahrungen und die Arbeit an Bord des Rettungsschiffes „Humanity 1“ mit den dazugehörenden Problematiken und Herausforderungen sehr eindrücklich. Die Fluchtroute von Libyen nach Italien gilt als die gefährlichste. Über 30.000 Menschen haben im Mittelmeer ihr Leben verloren, viele werden vermisst. Sauerteig schilderte wie die kleinen oft überfüllten Boote in Seenot geraten und die Flüchtlinge kaum Chancen aufs Überleben haben. „Das Risiko auf der Flucht zu ertrinken ist den Menschen bewusst, vielen ist es aber schlicht weg egal wo sie sterben, ob sie vor Krieg und Verfolgung oder dem Ertrinken bedroht sind, macht für sie keinen Unterschied“, so Sauerteig. 
Die zentrale Botschaft des Vortrages war, dass die zivile Seenotrettung ein unverzichtbarer Bestandteil der humanitären Hilfe ist und das Engagement und die Unterstützung der Gesellschaft braucht. 
Als Vertreter des Landkreises richtete Herr Uwe Cassens die Grüße vom Landkreis Wittmund aus, bedankte sich bei den Organisatorinnen für das Engagement und erwähnte, dass er mit großem Interesse die Vorträge verfolgt habe, die einen Einblick in die Seenotrettung gegeben hätten. Aber eines muss auch klar sein: Menschen, die sich in Not befinden, die im Mittelmeer um ihr Leben kämpfen, denen muss geholfen werden. Wir dürfen Menschen nicht ertrinken lassen. Insofern gebührt mein voller Respekt der Arbeit der vielen Menschen und Organisationen, die sich im Bereich der zivilen Seenotrettung engagieren. Gemeinsam kann die Gesellschaft dazu beitragen, dass Menschen im Mittelmeer nicht ertrinken müssen. 
Frau Hadem betonte in ihrer Ansprache, die wichtige Verantwortung, die die Gesellschaft trägt, um sich für die Schwächeren einzusetzen, aber auch, dass jeder Einzelne die Möglichkeit hat mit kleinen Taten oder Gesten einen Unterschied zu machen. Jeder kleine Beitrag zählt und kann das Leben von Anderen positiv beeinflussen. 

Leonore Determann (AWO Kreisverband Wittmund)

Weitere Eindrücke: Foto 1 und Foto 2