Kirchenkreissynode Harlingerland stellt Kitas in den Mittelpunkt der Tagung am 31. Mai
Am 31. Mai 2022 tagte die Kirchenkreissynode des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Harlingerland in der Theodor-Thomas-Halle. Zum zweiten Mal begrüßte Jürgen Buß, Esens, als neuer Vorsitzender die Synodalen. Auf der Tagesordnung standen zur zweiten Lesung und Beschlussfassung die über einen langen Zeitraum erarbeiteten Vorlagen für die Planungsperiode 2023-2028. Dazu gehören die Handlungskonzepte zehn verschiedener Arbeitsfelder im Kirchenkreis sowie die Finanz- und Stellenplanung. Der Anzeiger berichtete bereits.
Einer der inhaltlichen Schwerpunkte war der Bericht von der Frühjahrssynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Christian Cordes, Esens, ist dort einer der Vertreter des Sprengels Ostfriesland-Ems. Im Blick auf die sich wandelnde Gesellschaft ging es im Frühjahr um die Zukunft der Kirche. Mitgliederschwund, Pfarrermangel und schwindende finanzielle Mittel machen einen klaren Zukunftsprozess nötig. Ein Zukunftsprozessteam der Hannoverschen Landeskirche hat seine Arbeit aufgenommen. „Ziel ist eine breite innerkirchliche Debatte um zukunftsfähige Ideen und ein besseres Wissensmanagement. Es gibt unglaublich viele engagierte innovative Projekte. Diese müssen intensiver als bisher miteinander geteilt werden.“ so Cordes.
Hauptschwerpunkt war der Impulsvortrag zur „Arbeit in den Kindertagungsstätten und Zertifizierung“. Dazu begrüßte der Vorsitzende die Pädagogische Leitung des Evangelisch-lutherischen Kindertagesstättenverbandes Ostfriesland-Nord, Frau Annette Korth. Der Kita-Verband ist Träger von 26 evangelischen Kitas in den Kirchenkreisen Aurich, Harlingerland und Norden mit rund 900 Gruppen, davon 15 Kitas im Kirchenkreis Harlingerland. Seit Anfang 2020 installieren die 26 Kitas das vom Diakonischen Werk in Niedersachsen entwickelte Qualitäts-Management-System-Kindertageseinrichtungen (QMSK), um die Arbeit in den Kitas auf einem qualitativ hohen Niveau zu sichern und weiterzuentwickeln. Am 13. Mai fand in der St. Magnus-Kirche in Esens die feierliche Zertifikatübergabe an alle 26 Kitas statt. „Die Kinder sind unser höchstes Gut, und die Begleitung erfordert höchste Standards, gerade wenn Kinder ganztägig und schon ab der Krippe bei uns betreut werden“, erläutert Korth. Dazu gehören auch die Profilschärfung und Schwerpunktsetzung in jeder Kita: Besondere pädagogische Schwerpunkte im Bereich Natur, Bewegung, Medien oder Musik, der Förderung der plattdeutschen Sprache und/oder gesunder Ernährung geben jeder Kita eine eigene Prägung.
„Aus der tiefen Überzeugung, dass jedes Kind eine Gabe Gottes ist, setzt der Kirchenkreis Harlingerland mit den Kindertagesstätten einen Schwerpunkt, indem wir bewusst die Türen für alle Kinder öffnen: Getaufte Kinder, Kinder ohne Konfession oder Kinder, die in einer anderen Religion beheimatet sind. Alle sind uns gleichermaßen herzlich willkommen. Glauben im Alltag leben und erleben gehört zum Fundament unserer Kitas“ ergänzte Superintendentin Eva Hadem als Vorsitzende des Kita-Verbandes.
In der folgenden Aussprache wurde deutlich, dass die kirchlichen Kindertagesstätten in den Bereichen Betreuung der Kinder, Organisation und Fortbildung gut aufgestellt sind. Korth betonte: „Die eigentliche Arbeit startet jetzt nach der Zertifizierung. Alles ist mit Leben zu füllen und Veränderungen müssen im Wege einer Fortschreibung eingearbeitet werden.“ Danach warten weitere Herausforderungen: das Kinderschutzkonzept, die Medienpädagogik und Digitalisierung sowie die Qualifizierung der Leitungen.