Epiphaniaszeit

Epiphanias oder "Die heiligen drei Könige"

Epiphanias(griech.: nach oben weisen) oder Erscheinung des Herrn ist der ursprüngliche und heute noch meist gebrauchte Name des am 6. Januar, dem historischen Weihnachtsdatum, begangenen christlichen Festes. Im Volksmund und in vielen Kalendern ist es auch als Dreikönigsfest oder Dreikönigstag.
Am Epiphaniastag feiern wir also die Erscheinung Gottes: Im Menschen Jesus ist Gott selbst als der wahre Erlöser erschienen. Epiphanias gehört zu einem der ältesten Feste der Christenheit, wird seit dem zweiten Jahrhundert gefeiert und ist damit etwa zwei Jahrhunderte älter als das Weihnachtsfest.

Epiphanias gehört eher zu den vergessenen Feiertagen. Dabei ist das Epiphaniasfest das älteste Fest der Kirche, das kalendarisch festgelegt war, es wurde schon um 300 im Osten als Fest der Geburt Jesu, der Taufe Jesu, als Erinnerung an das Weinwunder zu Kana (Johannes 2, 1 - 11) und zuletzt auch als Erinnerung an die Verklärung Jesu (Matthäus 17, 1 - 13) gefeiert, wobei es regional unterschiedliche Schwerpunkte in der Feier gab. Im Laufe der Zeit verlagerte sich im Westen der Schwerpunkt auf die Geschichte von den drei Weisen aus dem Morgenland, wodurch ein engerer Bezug zum Christfest hergestellt wurde.
Gefeiert werden am Epiphaniastag die drei Geschehnisse, bei denen Jesus zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung trag oder öffentlich besonders handelte. Allgemein bekannt geblieben ist davon aber nur eine Geschichte, nämlich die von den “drei heiligen Königen”.

So ist in den meisten Kalendern der 6. Januar auch mit "Die Heiligen drei Könige" überschrieben. Das Matthäus-Evangelium (Kapitel 1, Verse 1 bis 12) berichtet von den Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern folgen und dem neugeborenen König in Israel Geschenke bringen. Dass es drei Könige sind, steht nicht in der Bibel. Aber weil von drei Geschenken (Gold, Weihrauch und Myrrhe) berichtet wird, hat man bald schon auch von drei Schenkenden gesprochen. Und aus den Weisen (oder Sterndeutern) wurden dann die “Könige”. Die Geschichte wird so gedeutet, dass mit dem Auftreten der drei Weisen, die ja keine Israeliten waren, die gute Nachricht von Jesus nicht nur für das Volk Israel bestimmt war, sondern für alle Menschen dieser Welt. Gott erscheint in Jesus also allen Menschen. 

Vor allem in Süddeutschland gibt es seit langem die Tradition der Sternsinger. Aber auch bei uns nimmt dieser Brauch zu. Kinder, die sich als Könige verkleiden, ziehen hinter einem gebastelten Stern durch die Straßen und singen an den Haustüren. Sie erhalten dafür kleine Geschenke. Sie sammeln Geld für Kinder in den armen Ländern. Nach dem Singen an der Haustür schreiben sie mit  Kreide zwischen die Jahreszahl einige Buchstaben und Kreuze, zum Beispiel “20 C + M + B 08”. Ursprünglich ist CMB die Abkürzung für den lateinischen Segen Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus); aus dieser Abkürzung entstanden dann die Namen der drei “Könige”: Caspar, Melchior und Baltasar.

Das Fest der heiligen drei Könige (oder: das Erscheinungsfest) ist am 6. Januar. Dann folgen zwei bis sechs "Sonntage nach Epiphanias", je nachdem wie früh oder spät Ostern liegt.

Die Epiphaniaszeit gehört zum Weihnachtsfestkreis. Nach dem Kirchenjahr kann Weihnachten also manche Jahre bis zum 14. Februar dauern!