Osterbräuche

 

 

Rund um das Osterfest ranken sich viele Bräuche. Im Folgenden finden Sie:

  • Woher kommt der Begriff "Ostern"?
  • Informationen zu Ostereiern und dem Osterhasen
  • Die Tradition des Osterfeuers
  • Einiges zu Osterwasser, Osterkerze, Osterlamm und Osterlachen



Über die Herkunft des Begriffes "Ostern" wird immer wieder gestritten. Einige sind der Meinung, Ostern ließe sich auf den althochdeutschen Namen eines Frühlingsfestes - "ostarum" - zurückführen, andere wiederum theoretisieren den Bezug zu einer germanischen Frühlingsgöttin mit dem Namen Ostara.
Oft wird der Ursprung des Wortes Ostern auch in dem Wort "Ost" vermutet, weil in dieser Richtung im Frühling die Sonne aufgeht.

Ostereier zu färben, zu verstecken, zu suchen und zu essen ist ein weit verbreiteter Brauch. Das Ei ist Smbol des Lebens, der Fruchtbarkeit und der Erneuerung. In früheren Zeiten wurden die Ostereier der Frühlingsgöttin Ostara zum Opfer gebracht, heute gelten Sie eher als Zeichen der Freundschaft.
Dabei ist das Färben von Eiern zu Ostern eine weitverbreitete christliche Tradition, die von Armenien über Russland, Griechenland, den Mittelmeerraum bis hin nach Mitteleuropa bekannt ist. In zahlreichen Spielen für Kinder sind die bunt gefärbten Ostereier begehrte Gewinne. Für Deutschland werden gefärbte Eier erstmals im frühen 13. Jahrhundert erwähnt. Das Essen von Eiern zu Ostern sollte nicht nur die Manneskraft stärken, sondern auch der allgemeinen Gesundheit dienen. Zur 40- tägigen Fastenzeit durften keine Eier gegessen werden. Damit die in der zwischenzeit anfallenden Eier nicht schlecht wurden, mussten sie haltbar gemacht werden. Dazu kochte man sie in Wasser. Es ist überliefert, dass Pflanzenteile zum Färben der Eier mit in das Kochwasser getan wurden. So wurden später die gekochten von den rohen Eiern unterschieden.
Seit dem 12. Jahrhundert ist vornehmlich der Ostersamstag der Tag an dem die Ostereier gefärbt werden, um dann mit anderen Lebensmitteln in bunten Körben zu Ostern in der Kirche geweiht zu werden. Am Ostersonntag dürfen die Kinder dann die vom Osterhasen versteckten Ostereier suchen. Beim Suchen der Ostereier war früher übrigens die Farbe nicht bedeutungslos. Zuerst ein blaues sollte Unglück bringen, ein rotes Osterei dagegen 3 Tage Glück


Der Hase ist das Tier der Liebesgöttin Aphrodite, sowie der germanischen Erdgöttin Holda. Er ist aber nicht nur Götterbote, er ist auch - wie das Ei - ein Zeichen für Leben und Fruchtbarkeit. Hasen bekommen im Frühjahr sehr viele Jungen, das heißt, sie schenken Leben. Sahen die Menschen früher die Hasenmütter mit ihren Jungen, wussten sie, dass der Winter vorüber war.
In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus. Jeder kennt ihn als den Überbringer der Ostereier, nach denen Kinder zum Frohsinn der Erwachsenen so eifrig suchen. Doch nicht immer versteckte der Osterhase die Eier. Noch im vorigen Jahrhundert war der "eierlegende Osterhase" in einigen Teilen Deutschlands völlig unbekannt. Erste Belege für den Osterhasen stammen aus dem Jahre 1678 von Georg Franck aus Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg. Der Hase kommt im Frühjahr auch vermehrt zur Futtersuche in die Dörfer und Gärten. Und aufgrund seines Verhaltens, sich in der Nähe von Menschen aufzuhalten, wurde ihm vermutlich das Ablegen der Ostereier angedichtet. Aus alten Aufzeichnungen aus Zürich geht der Osterhase als überbringer der Ostereier folgendermaßen hervor: Es ist von den Paten der Brauch gewesen, Kinder einzuladen, um mit ihnen den Osterhasen zu Jagen, d.h. es wurden die im Garten versteckten Eier gesucht. Die bunten Eier wurden dabei dem Osterhasen zugeschrieben, weil er viel schneller als die Hennen war, und diese keine bunten Eier legen konnten. Dieser Brauch ist also eher dem Erklärungsnotstand der Erwachsenen gegenüber den Kindern zuzuweisen, denn der Osterhase war glaubhafter als Überbringer der Ostereier als die Hennen. So kamen warscheinlich im Laufe der Zeit der Osterhase und die Ostereier zusammen.
Es gibt auch Vermutungen, der Osterhase sei eher aus Versehen der Osterbote geworden. Der Versuch der Bäcker, ein Osterlamm aus Teig zu backen, habe letztlich eher wie ein Osterhase ausgesehen... Auch der Termin des Osterfestes lässt einen Bezug zum Osterhasen zu. Das Fest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier
Es ist ebenfalls überliefert, dass der Gründonnerstag als Zahlungs- und Zinstermin für Schulden galt. Die Gläubiger zahlten oft mit Eiern und Hasen. Eine weitere Überliferung besagt, dass der Schuldner bei Bezahlung seiner Schulden ein freier Mann ist, der mit einem Hasen verglichen wurde, der nicht von einem Hund gejagt wird.


Das Abbrennen eines Osterfeuers, in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag und in der folgenden Nacht ist ein alter Brauch. Gegen Abend trifft man sich zur Entzündung des über den Winter angesammelten Haufens aus Zweigen und Holz. Das Osterfeuer sollte den Winter und böse Hexen sowie Geister vertreiben. Oft werden auch Strohpuppen in der Mitte des Holzhaufens aufgestellt. Der Schein des Osterfeuers sollte Mensch und Haus vor Krankheiten und Unheil bewahren. Wer den Schein erblickte, dem sollte es Glück bringen. Die Osterfeuer wurden häufig auf Hügeln errichtet, um den Schein so weit wie möglich reichen zu lassen.


Dem Osterwasser wird eine besonders heilende und Glück bringende Wirkung nachgesagt. Es gilt als das Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit. Selbst dem Ostertau kommt eine besondere Bedeutung zu. Früher haben die Frauen sich im fliessenden Osterwasser gewaschen. Das Wasser wurde schon früh am Ostersonntag von der Quelle geholt, weil dieses Osterwasser die Fruchtbarkeit förderte, wenn es schweigend nach Hause gebracht wurde. Da Wasser ein wertvolles Gut war, wurden oft die Quellen und Brunnen mit Blumen und anderen Dekorationen geschmückt.


Die Osterkerze hat ihre Wurzeln in den Traditionen der alten Kirchen, die Osternacht mit vielen Kerzen zu erhellen. Aus der Stadt Rom ist der Brauch überliefert, die Osternachtsfeier mit zwei mannshohen Osterkerzen zu erleuchten. Die Osterkerze ist im christlichen Glauben im 4. Jahrhundert entstanden. Die Kirchen Roms verwendeten die Osterkerze ab dem 7. Jahrhundert. Bis zum 10. Jahrhundert hatte sich diese Tradition in den verschiedenen westlichen Zivilisationen der Welt verbreitet. Alten Bräuchen nach wird die Osterkerze zu Beginn der Osternachtsfeier von Karsamstag auf Ostersonntag am geweihten Feuer entzündet und in die dunkle Kirche getragen. Die Osterkerze wird von der Gemeinde mit dreimaligem "Christus ist das Licht - Gott sei ewig Dank" begrüßt. Dazu wird das Exultet ( Preislied aus dem 1. Jahrtausend ) gesungen. Die festlich geschmückte Osterkerze wird dann auf dem Osterleuchter angebracht und die Gemeinde entzündet ihre mitgebrachten Osterkerzen an dieser Flamme. Damit soll bekundet werden, das Jesu der Ursprung des Lebens ist und Licht in die Dunkelheit bringt. Durch die Absenkung der Osterkerze in das Taufwasser bei der Weihung des selbigen wurde diese Bedeutung noch verstärkt. Die Motive auf den Osterkerzen bestehen meist aus Kreuzen, Bäumen, einem Lamm, einer Taube, dem Sonnenlicht oder Wasser. Die weiße Kerzenfarbe steht für die Hoffnung und das neue Leben.
Auch bei Begräbnissen brennt die Osterkerze neben dem Sarg, um die Verbindung zwischen Tod, Taufe und Auferstehung zu verdeutlichen. Die Osterkerze brennt nur während der 50tägigen Osterzeit von Ostern bis Pfingsten, an Taufgottesdiensten und bei Beerdigungen.


Zum christlichen Osterfest gehört auch das Osterlamm. Entstanden ist das Osterlamm aus dem Ritual der Juden zum Passahfest ein Lamm zu schlachten und zu verspeisen.
Dabei wird das Lamm zum Gedenken an Gott geschlachtet. Im Christentum wurde das Tier symbolisch zum Lamm Gottes und wird, versehen mit der Fahne als Zeichen des Sieges, als Symbol des Lebens verstanden. Mit seinem weißem Fell ist es daneben auch ein Symbol für Reinheit und friedliche Lebensweise und soll damit als Zeichen des Friedens dienen und eine friedliche Lebensweise anmahnen. In der Gegenwart findet es sich aber meistens als Osterlamm auf der Speisekarte. Als Backwerk aus Rührteig bildet es außerdem reich verziert oft den Mittelpunkt des Ostertisches.


Und schließlich das Osterlachen: Die Osterpredigt hatte früher auch das Ziel die Hörer nach der Zeit des Leidens und des Gedächtnisses des Leidens zum Lachen zu bringen.

Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!