Sonntage der Trinitatiszeit

Den ganzen Sommer über begleitet im Kirchenjahr die Trinitatiszeit. Dieses ist vielerorts traditionell die Zeit der Gottesdienste unter freiem Himmel, Gemeindefesten und anderen Festen, die der Zeit nach Trinitatis oft einen besonderen Feiercharakter geben.

Obwohl man von der "festlosen" Zeit im Kirchenjahr spricht, hat jeder Sonntag und mit ihm jede Woche in der Trinitatiszeit ein eigenes Thema. Die Inhalte sind spannend. Es geht um unser Leben, um die Frage nach dem Sinn, um das, was über unser Denken hinausgeht. Um Gott und die Welt eben.

  1. Sonntag nach Trinitatis: Apostel und Propheten
  2. Sonntag nach Trinitatis: Die Einladung
  3. Sonntag nach Trinitatis: Das Wort von der Versöhnung
  4. Sonntag nach Trinitatis: Die Gemeinde der Sünder
  5. Sonntag nach Trinitatis: Der reifende Ruf
  6. Sonntag nach Trinitatis: Leben aus der Taufe
  7. Sonntag nach Trinitatis: Am Tisch des Herrn
  8. Sonntag nach Trinitatis: Früchte des Geistes
  9. Sonntag nach Trinitatis: Anvertraute Gaben
  10. Sonntag nach Trinitatis: Der Herr und sein Volk
  11. Sonntag nach Trinitatis: Pharisäer und Zöllner
  12. Sonntag nach Trinitatis: Die große Krankenheilung
  13. Sonntag nach Trinitatis: Der barmherzige Samariter
  14. Sonntag nach Trinitatis: Der dankbare Samariter
  15. Sonntag nach Trinitatis: Irdische Güter
  16. Sonntag nach Trinitatis: Der starke Trost
  17. Sonntag nach Trinitatis: Sieghafter Glaube
  18. Sonntag nach Trinitatis: Das vornehmste Gebot
  19. Sonntag nach Trinitatis: Heilung an Leib und Seele
  20. Sonntag nach Trinitatis: Die Ordnungen Gottes
  21. Sonntag nach Trinitatis: Die geistliche Waffenrüstung
  22. Sonntag nach Trinitatis: In Gottes Schuld
  23. Sonntag nach Trinitatis: Die Kirche in der Welt
  24. Sonntag nach Trinitatis: Der Überwinder des Todes

Der 10. Sonntag nach Trinitatis wird in unserer Kirche als Israelsonntag begangen. In besonderer Weise steht das Verhältnis von Israel als Gottes Volk und der Kirche im Mittelpunkt.

Am Sonntag nach Michaelis (29. September) wird traditionell das Erntedankfest gefeiert. Am Erntedanksonntag werden Feldfrüchte, Getreide und andere, als Gaben bezeichnete Produkte, denen man eine besondere Naturnähe unterstellt (Mehl, Honig, Wein etc.) dekorativ aufgestellt. Eine aus Getreide oder Weinreben geflochtene „Erntekrone“ wird oft in die Kirche getragen. In unseren meist ländlichen Gemeinden kommen zu den Gottesdiensten zahlreiche Gemeindemitglieder zusammen. Mit dem Erntedankfest soll an die Arbeit in Landwirtschaft und Gärtner erinnert werden und daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen. Die Erntegaben werden nach dem Fest häufig an karitative Einrichtungen verteilt.


Zwischen der Trinitatiszeit und der Adventszeit liegen drei Sonntage, die das abschiedliche Gefühl von November und Ende des Kirchenjahres aufnehmen. Im Blickpunkt steht die individuelle Hoffnung im Angesicht des Endes.

Der drittletzte Sonntag des Kirchenjahres sucht die Antwort auf die Frage: Wann kommt das Reich Gottes? Der vorletzte Sonntag wird bei uns als Friedenssonntag (oder: Volkstrauertag) begangen und findet oft auch im Totengedenken der vor allem in den Weltkriegen getöteten Menschen seinen Ausdruck.

Am Mittwoch vor dem letzten Sonntag im Kirchenjahr ist der Buß- und Bettag, der bei uns schon seit etlichen Jahren kein gesetzlicher Feiertag mehr ist. Dennoch ist er als kirchlicher Feiertag geblieben.
Christen sind in Gebet und Buße dazu aufgerufen, angesichts von Notständen und Gefahr auf den rechten Weg umzukehren.

Am letzten Sonntag schließlich, dem Sonntag vor dem ersten Advent, den wir Toten- oder Ewigkeitssonntag nennen, werden Erwartungen, Klagen, Ängste, Hoffnungen, Fragen aufgenommen, die sich mit dem Trauer um geliebte Menschen verbinden. In vielen Gemeinden wird es als individueller Gedenkgottesdienst gestaltet, in dem alle Namen der im vergangenen Kirchenjahr verstorbenen Gemeindeglieder laut genannt werden.

So findet das Kirchenjahr seinen Abschluss mit Blick auf die Ewigkeit und gleichzeitig mit dem Blick auf den neuen Anfang, wenn Christen sich im Advent auf das Kommen unseres Herrn vorbereiten.

Christus spricht: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

Johannesevangelium 16,33